Pfarre Gösing am Wagram
Seelsorger
Moderator Mag. Martin Müller
Patrozinium
St. Johannes der Täufer
Gottesdienste
Sonn- und Feiertags 8.30 Uhr
Kanzleistunden
siehe Pfarre Fels
Lage und Größe
Die Pfarre besteht aus den Katastralgemeinden Gösing und Stettenhof und hat 420 Katholiken (ca. 520 mit Zweitwohnsitzern)
Geschichte
Das Pfarrgebiet war schon in urzeitlicher Zeit besiedelt. Beginnend mit der jüngeren Altsteinzeit (ca. 20.000 v. Chr.) mit drei Mammutjägerstationen ist die Besiedlung in jeder Epoche der Vor- und Frühgeschichte durch insgesamt über 700 archäologische Fundstücke nachgewiesen.
Erstmals erfolgt eine urkundliche Erwähnung 1149. Das erste Gotteshaus in Gösing dürfte eine Holzkapelle, wie damals üblich, gewesen sein, die im Zuge der bairischen Besiedlung oder schon früher errichtet worden ist.
Sicher ist, dass im ersten Drittel des 14. Jhdts. (1329 fertig gestellt) das heutige Presbyterium als Kapelle mit einer Holzdecke errichtet wurde. Schriftliche Quellen dokumentieren, dass 1463 die Kirche von neuem errichtet worden sei, was nicht heißt, dass das heutige Presbyterium zur Gänze abgetragen wurde. Auf Grund von entdeckten früh- und spätgotischen Werksteinen im Barockmauerwerk und starken Fundamenten außerhalb der heutigen Kirche ist anzunehmen, dass die Kapelle im oberen schlechten Bereich erneuert wurde und ein Langhausbau, größer als das heutige Langhaus, begonnen, aber nicht fertig gestellt wurde.
1480 wurde neben der Kirche ein Karmeliter - Klösterlein errichtet. Im Zuge der Türkenkriege, Bauernkriege und der Reformation kam es im 16. und 17. Jhdt. zu einem Verfall dieses Klosters und weitgehend auch der Kirche.
1671 - 1672 wurde unter dem Göttweiger Abt Sebastian II von Maurermeister Dufta das Langhaus vom Presbyterium bis einschließlich Turm in der heutigen Form errichtet, das Presbyterium wurde barock gestaltet.
1843 kam es zu großen Instandsetzungsarbeiten und zur letzten Erweiterung. Das alte Vorhaus wurde abgetragen und ein neues von ca. 7 m Länge und der gesamten Kirchenbreite errichtet. Das blechgedeckte Dach in gewölbter Form wurde in einer damals sehr fortschrittlichen Konstruktion gemacht.
2000 - 2002 erfolgte eine Generalsanierung der arg beschädigten Kirche. Es wurden die Schadensursachen (Wassereinwirkung, fast keine Belüftung) beseitigt, die Schäden (Fußboden, Putz, Zierglieder, Einrichtung, Figuren, Bilder, ...) behoben und die Benutzerfreundlichkeit (Behindertengerechtigkeit, Beheizung, Beleuchtung ...) wesentlich verbessert. Die Kosten hierfür betrugen rund € 350.000. Davon brachte die Pfarrbevölkerung rund € 150.000 auf. Weiters wurden Eigenleistungen von ca. 2.200 Stunden erbracht.
Kirchenausstattung
- Der Hochaltar
- Der Hochaltar wurde 1904 von der Fa. Leopold Hofer aus St. Pölten errichtet. Er ist aus Holz und stellt in Form eines Hochreliefs die Taufe Christi dar. In dieser Technik sind auch die Seitenfiguren des Hl. Leopold und des Hl. Urban ausgeführt. Sie stehen in Halbkreisnischen mit halbkuppeliger Decke und sind beidseitig von je einer Säule flankiert. Die Figurengruppe "Taufe Christi" steht in einer doppelt so hohen und breiten Nische in der Mitte. Das Gebälk über dieser Nische ist halbkreisförmig geführt Darüber befindet sich ein quadratischer Aufbau mit Segmentgiebel und Kreuz. in einem kreisförmigen Feld ist Gott Vater, den Glauben darstellend zu sehen. Zu beiden Seiten dieses Aufbaues sitzen je ein Engel auf einer Volute mit einem Anker bzw. Herz in der Hand, die Hoffnung und die Liebe symbolisierend.
- Die Seitenaltäre
- Die beiden Seitenaltäre sind gemauert und verputzt. Sie bestehen aus einem Altarblatt, an den Seiten gerahmt von Pilastern und darüber ein gekröpftes Gebälk.Das linke Altarblatt stellt Marias Verkündigung, das rechte die Verkündigung an Josef dar. Ausgeführt sind diese Bilder in Freskotechnik von Anton Mayer, einem Schüler und Werkstattnachfolger des Martin Johann Schmidt (Kremser Schmidt).
- Die Orgel
- 1898 wird die im Zuge der Josefinischen Reformen um 1790 (vom aufgelassenen Augustinerkloster Korneuburg stammend) erworbene Orgel durch die heutige pneumatische von Max Zachistal und Franz Capek aus Krems ersetzt. Sie ist ein bescheidenes, kernig intoniertes Instrument mit einem Manual und einem kleinen Pedal. Wegen der großen Hitze der letzten Zeit waren die Schäden an ihr so groß geworden, dass sie nicht mehr bespielbar war. Im Jahre 2002 wurde sie mit einem Kostenaufwand von rund € 22.000. von der Orgelbaufirma Walcker aus Guntramsdorf generalsaniert.
- Die Orgelempore:
- Wie bei jeder großen baulichen Maßnahme bei unserer Kirche wurde auch bei der letzten Generalsanierung der zeitgenössischen Kunst ein gebührender Platz eingeräumt. Die Orgelempore mit einer Länge von rund 10 m, und einer Höhe von rund 11,50 m wurde von Prof. Karl Korab in Form eines dreiteiligen Ölbildes gestaltet. Das Bild hält in wohltuenden Formen und in Harmonie mit den Farben, vor allem der Fenster, die Kirche zusammen und regt zu Gedanken an die Schöpfung an. Dieses Bild war zum Zeitpunkt der Fertigstellung, Korabs einziges Bild in einer Kirche und sein zweitgrößtes Ölbild.
- Pfarrwerdung
- Unsere Kirche hatte, soweit die schriftlichen Quellen bekannt sind, vor der Reformation die Stellung einer Filialkirche mit teilweise pfarrlichen Rechten und gehörte zur Pfarre Grafenwörth. Nach der Reformation gehörte sie zur Göttweiger Pfarre Mühlbach. Nach langem zähem Bemühen der Gemeinde wurde Gösing 1753 eine eigene Pfarre. Stettenhof gehörte auch dazu, allerdings nicht in der Zeit von 1769 bis 1784, wo es in Hohenwarth eingepfarrt war.
Markante Feste und Veranstaltungen
- Sternsingen
- Palmweihe am Kirchenplatz
- Feuerweihe am Kirchenplatz zur Osternachtfeier
- Florianimesse
- Fronleichnamsprozession
- Erntedankfest am Kirchenplatz
- Allerheiligen Friedhofsgang
- Adventcafe im Dorfzentrum am 1. Adventsonntag
- Turmblasen am Hl. Abend nach der Christmette